Die ersten Jahre mit Filou...
... waren geprägt durch unsere Erziehungsversuche. Wir hatten damit keinen guten, aber wenigstens zufrieden stellenden Erfolg. Rückblickend können wir sagen sagen, dass es uns zumindest gelungen ist, einen Jagdhund mit großem Laufbedarf und noch größerem Jagdtrieb soweit zu erziehen, dass wir ihn in freiem Gelände ohne Leine laufen lassen konnten. Filou machte dabei seinem Namen alle Ehre. Wenn wir ihn zu weit vor- oder zurückließen, dann konnte es sein, dass er sich seitlich in die Büsche schlug und wir ihn erstmal suchen mussten. Das war dann weniger schön. Allerdings hörte er auf meinen Pfiff sehr gut. Manchmal musste ich aber ziemlich oft pfeifen , bis er dann wieder angelaufen kam. Häufig gingen wir an einem Bachlauf zwischen Langenfeld und Düsseldorf-Hellerhof spazieren (für Langenfelder: der Galkhausener Bach). Anfangs hatte er uns damit dran gekriegt, dass er sich auf dieser Strecke allmählich immer weiter zurückfallen ließ. Wenn wir dann stehen blieben und uns umdrehten, um nach ihm zu schauen, bliebe er auch stehen und guckte uns unschuldig an. So vergrößerte er nach und nach den Abstand, bis wir beim dritten oder viertem Umdrehen keinen Filou mehr sahen. Dann hatte er sich seitlich in die Büsche geschlagen. Oberlalb des Weges am Bach entlang waren Felder, auf denen er nach seinen Lieblingen, den Langohren, suchte. Hatte er eine frische Spur entdeckt, gab er nach Brackenart Spurlaut. Das ist ein ganz hoher, häufig unterbrochener weit tragender Ton. Dann hechteten wir übers Feld hinter ihm her. Irgendwann, wenn ihn das Kaninchen oder der Hase durch Hakenschlagen abgehängt hatte, kam er wieder zurück und wollte für diesen Ungehormsam belohnt werden. Das war dann manchmal eine echte Herausforderung. Denn wenn er wieder auf unser Rufen und Pfeifen hörte und zurückkam, durften wir ihn ja nicht dafür bestrafen. Dann standen wir da, wütend und außer Atem, dennoch froh, ihn wieder zu haben und mussten ihn zähneknirschend auch noch dafür loben, damit er das nächste Mal nicht glaubte, er würde fürs Wiederkommen bestraft. Wie gesagt: ein Filou - aber ein liebenswerter Filou.
Mein Radschlag mit Filou ...
Um seinem Laufbedarf gerecht zu werden, habe ich ihn gelegentlich auch am Fahrrad laufen lassen. Dort, wo es ging, ohne Leine. Aber an vielen Stellen halt auch an der Leine. Das ging überraschend gut. An einem Abend jedoch hatte Filou auf der Pappelallee (Langenfelder wissen: das ist der Weg zwischen Landschaftspark und den Gärten der Häuser vom Ludoviciweg) eine Spur entdeckt und lief im Gallop die Pappelallee entlang. Ich hatte ihn an der Leine und musste in die Pedale treten, um mithalten zu können. Plötzlich sah ich von links aus den Gärten kommend einen schwarzen Schatten, der wie ein Pfeil quer über den Weg in den Büschen am Wegesrand zum Landschaftspark hin wieder verschwand. Den hatte Filou ebenfalls bemerkt und schlug von links nach rechts eine Haken - leider genau vor mein Vorderrad. Dadurch geriet die Lederleine zwischen Vorderreifen und Schutzblech, so dass ich eine unfreiwillige Vollbremsung machte, mich dadurch überschlug und neben den Büschen am Wegesrand eine elegante Abrollaktion hinlegte. Mir tat danach nichts weh und Filou hatte die Vollbremsung auch gut überstanden. Also hob ich das Fahrrad wieder auf und wir fuhren weiter. Unterwegs machte sich aber ein unschöner Geruch nach Sch... bemerkbar. Ich staunte, denn der Geruch fuhr quasi mit mir mit. Als wir beide dann zu Hause ankamen und ich meine Weste auszog, bemerkte ich die Ursache dieses Geruches. Ich war beim Abrollen am Wegesrand offenbar durch eine dort abgelegte Hinterlassenschaft eines anderen Hundes gerollt. Deshalb hier noch mal eine dringende Bitte an alle Hundehalter: bitte nehmt die Hundeköttel eurer Lieblinge mit und entsorgt sie anderweitig. Abrollkünstler - aber auch Eure Mitbürger - werden es Euch danken.